Kempton Park/SoWeTo/Kapstadt

Der alte Regenbogen braucht sowohl neue Farbe, als auch einige Reperaturen.
Der alte Regenbogen braucht sowohl neue Farbe, als auch einige Reperaturen.


Die New World Foundation in Lavander Hill.
Die New World Foundation in Lavander Hill.


Wir sind 16 Jugendliche aus Ost und West (und Polen) und machen uns nach dem Jahr 1998 erneut auf den Weg nach Südafrika um an der Globalisierung auf gute Weise mitzuwirken. Einige von uns waren bereits bei einigen Projekten dabei, aber es gibt auch einige, die zum ersten Mal dabei sind.
Aber Südafrika hat sich verändert ebenso wie Deutschland. Was hier zwischen ost und west nach der "Hochzeit" passierte kann dort man bestenfalls als "Gewöhnung aneinander" bezeichnen. In Südafrika ist die Regierung der Postapartheidzeit dabei optimistisch aber auch mit großen Schwierigkeiten auf die großen Herausforderungen zu reagieren, von denen die größte wohl AIDS heißt und ein Fünftel der heranwachsenden Generation bedroht, ohne Eltern heranzuwachsen Die wir werden angeleitet von Klaus Peter Gust von der Firma SIK Holz und begleitet von Superintendent Matthias Fichtmüller aus Jüterbog und Pastor Rolf Martin aus dem Kirchenkreis Stromarn/Hamburg.

In der ersten Woche bauen wir auf dem Gelände der ehemals weißen Lutherischen Kirchengemeinde in Kempton Park /Johannesburg in der Nähe des Flughafen einen halben Regenbogen. Er verbindet diesen Ort mit einem entsprechenden Regenbogen in Jüterbog und in Lübeck. Zur Einweihung dieses Regenbogens am 20. 7. erwartet Pastor Georg Meyer einige (V)IPs und als wichtigste Gäste die Kinder von zwei Hospizen, zu denen die Gemeinde Kontakt pflegt. Wir werden hier kleine Kinder kennenlernen, deren Elter an Aids sterben oder gestorben sind und die teils selber HIV-positiv sind. Ihnen den halben Regenbogen als Spielgerät zu bauen, kann im Miteinander und Füreinander (ubuntu) eine bewegende Erfahrung für alle werden.
Dann werden wir mit Jugendlichen aus der Kirchengemeinde Kempton Park nach Soweto umziehen. Dort gilt es, den alten Regenbogen zu reparieren und der befreundeten Jugendorganisation YAM beim Renovieren des Geländes zu helfen. Abe Matlou, der verantworliche Sozialarbeiter freut sich schon auf die neue Ausstrahlung seines Gebäudekomplexes. Sie hoffen mit unserer Arbeit weiterhin Hoffnung für sozial benachteiligte Jugendliche bringen zu können. Wir freuen uns über die Jugendlichen aus Kempton Park, die uns begleiten werden - vielleicht entsteht hier ein ganz anderer Regenbogen zwischen einem weißen Vorort und dem Stadtteil Dube in Soweto. Zur Einweihung am 23. Juli wird auf dem Gelände von YAM ein großes Prayermeeting sein. Wir hoffen auch auf einige Gäste aus Kempton Park, die dann zum ersten Mal in ihrem Leben in Soweto sein würden. Dann werden wir in Kapstadt zunächst eine Organisation besuchen die New World Foundation heißt und in dem farbigen Township Lavender Hill ansässig ist. Die Menschen dieses Stadtteils wurde noch in den letzten Jahren der Apartheid aus dem Herzen Kapstadts umgesiedelt. In dem neuen Stadtteil gab es eine Welle der Gewalt. Durch die Arbeit der NWF ist dies inzwischen ganz gut im Griff. Wir lernen in einem ganz anderen Bezug als in Soweto (Schwarz) und in KemptonPark (Weiß) wie sich Apartheid in einem Township (Lavender Hill / Farbig) ausgewirkt hat und bis heute Wirkung zeigt. Wir werden einen Workshop mit dem Institute for Healing of Memories haben, in dem wir gemeinsam mit den beteiligten Jugendlichen daran arbeiten wollen, welche Möglichkeiten zur Überwindung von Traumata in Gesellschaften es gibt.
Dann gibt es noch einige Reflexions und Entspannungstage in Kapstadt. Der Südafrikanische Winter wird uns dort hoffentlich nur wie ein warmer Frühling hier vorkommt.
Am 7. August sind wir wieder da - mal sehen, was bis dann alles passiert ist.
Während in London jugendliche Eiferer die Welt mit Gewalt verändern wollten versuchen wir es mit Arbeit, und Glaube, Liebe Hoffnung.