Tagebuch

Dienstag, der 2. August 2005
Nach einem Ausflug zur ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island haben wir uns direkt in Kapstadt im Backpacker Hotel einquartiert.
Für den heutigen Tag war der Ausflug nach Robben Island geplant. Wir sind nach einem super Frühstück (Haferschleim) mit unserem Gepäck nach Kapstadt aufgebrochen. Der Bus setzte uns am Hafen ab und unser Gepäck im Backpackers, in dem wir ab nun unsere restliche Zeit verbringen. Allerdings führte unser Weg gleich mit der Fähre nach Robben Island. Auf der Insel wurden zur Zeit der Apartheid die politischen Gefangenen festgehalten, der berühmteste war wohl Nelson Mandela, der 1994 erster schwarzer Präsident wurde. Die Überfahrt mit der Fähre war schon ein Erlebnis für sich, Geschwindigkeit und Seegang trugen auf der Hin- und Rückfahrt zu einer ganzen Menge Spaß und Fotos bei.
Auf der Insel wurden wir gleich in einen Bus geführt mit dem wir eine Inselrundfahrt machten. Nach diesem allgemeinen Überblick über diese Insel nahmen wir noch an einer Gefängnisführung teil. Ich denke nach der Gefängnisrunde wurde einigen Leuten bewusst, dass das Leben dort nicht einfach war. Es war interessant zu sehen wie klein Einmannzellen sein können und zu hören wie das Leben im Gefängnis so war. Die Führungen werden nämlich von ehemaligen Häftlingen gemacht. Und anderem erfuhren wir, dass von 16 Uhr bis 7 Uhr Nachtruhe war, da hatte man viel Zeit zum Nachdenken. Auch politische Neuigkeiten sind bis hinter die Gefängnismauern gedrungen, meist durch Neuankömmlinge. Nach all den interessanten Neuigkeiten sind wir dann zu Tierbeobachtern geworden. Wir haben die Pinguine auf Robben Island beobachtet. Viele von uns wussten nicht mal, dass es überhaupt welche in Südafrika gibt. Die Pinguine kreuzten auch schon bei unserer Bustour die Straße und verschwanden dann wieder in den Büschen, worauf uns auch einige Pinguinwarnschilder hinwiesen. Dann mussten wir auch schon wieder nach Kapstadt.
Am Nachmittag hatten wir Zeit für uns selbst, welche viele zum Einkaufen und Stadt erkunden nutzten. Allerdings mussten wir alle noch mal zum Backpack-Hotel, damit jeder wusste wo er abends wieder ankommen muss. Von der Waterfront, Einkaufszentrum am Hafen, bis zum Backpackers waren es ungefähr 45 Minuten Fußweg. Als wir dann alle wussten wo wir hinwussten, brachen die ersten auch gleich wieder zum shoppen auf. Von den meisten wurden die Läden mit den afrikanischen Besonderheiten (Souvenirs) als erstes in Augenschein genommen und zum Teil wurden auch schon die ersten Tüten vollgepackt mitgenommen. Eine weitere schöne Erfahrung war die Erinnerung an Klassenfahrtszeiten, als wir wieder um 22 Uhr im Hotel sein sollten. So ganz ungefährlich soll Kapstadt dann doch nicht sein. Aber dafür wurden wir von André von einer tollen Showeinlage verwöhnt. André hat mit Emanuel um 100 Rand gewettet, dass er mit einem Rückwärtsalto in den Pool springt und dort ohne sich zu bewegen 5 Minuten stehen bleibt und das Ganze mit all seinen Sachen. Es gibt vier Gründe die dagegen sprechen auf solche Wetten einzugehen:
1. Hier ist gerade Winter, dass bedeutet Nachts sind max. 10°C
2. Der Pool war dementsprechend kalt, max. 13°C
3. 100 Rand sind nur 12 Euro
4. Nasse Klamotten kann man nicht mehr anziehen
Dann klang der Abend noch gemütlich aus und wir gingen doch alle pünktlich ins Bett, da wir am nächsten Tag wieder zum Workshop nach Lavender Hill wollten.
Kapstadt hat bei uns allen einen wahnsinns Eindruck hinterlassen und lud uns alle sofort zum Wiederkommen ein.