Tagebuch

Sonntag, der 9. August 1998
letzter Tag in Kwazulu-Natal
Heute ist Montag und wir sind schon wieder in Johannesburg. WIR WARTEN! Kalter Po auf kaltem Boden. Zeit für den Tagebucheintrag für gestern, Sonntag. Nachdem der Tag in leisem Nieselregen unterzugehen - baden zu gehen - drohte, war am Sonntag, am Tag des Herrn wieder Sonnenschein. In aller Herrgottsfrühe waren unsere schwarzen Freunde dabei, sich für den Gottesdienst vorzubereiten. Am Abend zuvor hatten sie ihre Kleider gebügelt - heut schrubbten sie die Bodies in aller Fröhlichkeit. Langsam konnte dann, als das Bad frei wurde auch unsereins sich säubern. Der einzige Regentag der vergangenen Wochen war vergessen und alle freuten sich über den pünktlich erscheinenden Bus mit dem wunderbaren; pünktlichen Fahrer: Leonard. Er war der Schatz des Tages. In der AEC Kirche konnten wir einen Gottesdienst in anständiger Länge mitfeiern (2 h). Vielleicht lag die würzige Kürze an der Tatsache, daß eine Frau die Predigt hielt (Womens Day mit einer Predigt über Adams Rippe und die Emanzipation). Wir wurden auch vorn an die Wand gestellt und freundlich begrüßt. Außerdem wurde unsere Gruppe in Ost und West eingeteilt. Anschließend durften wir uns in ein Gästebuch eintragen (mit Adresse)? Ach, ja - ich will nicht vergessen, daß mich " Molten Mary" (=Let it be) von Jugendlichen gesungen besonders anrührte. Mit Leonard und seiner Familie ging es nach einem Schnellimbiß nach Durban. Zunächst ein letztes Bad in den Fluten. Ein Andreas tauchte auf vom CVJM Wuppertal. Ein kleiner Hund aß Olivias Kekse und schleckte an Klaus Unterhose und Katrin verliebte sich in den kleinen Sohn von Leonard. Leonard und die seinen ließen nicht von uns, bis wir heil im Zug waren, führte uns durch die nach Urin stinkende Vorhölle, vorbei an den jungen Leuten, die zu Afrotechno tanzten und ziemlich high aussahen. Und dann die Zugfahrt mit dem üblichen Abendprogramm und der späten Erkenntnis, daß der Zug eine andere Strecke nach JHB fahren und wir erst um 12.00 Uhr ankommen würden, was auch geschah. Rolf Martin