Tagebuch

Montag, der 3. August 1998
Von heißen Nächten und feuchten Tagen oder auf afrikanisch Enjoy your time and Feel free!
Eigentlich begann dieser Tag wie so viele in meinem Schlafsackleben; Beschis... geschlafen! Zum einen, weil ich so gefroren habe, daß ich früh meine Füße gar nicht mehr spürte, und zum anderen war wieder Chorschnarchen angesagt. Und das nach einem Wochenende mit Marmorbad und Himmelbett. Naja, steckt man halt nicht drin! Nach den ersten qualvollen Regungen der erste Schmunzler. Hannes pellt sich aus seinem Schlafsack und steht vor uns in seinem Thermostrampler wie einst Juri Gagarin, als man ihn ins All schoß. Wie üblich bin ich mit Alex und Christian wieder der letzte, der sich die Frühstücksklinke reicht, diesmal mit Stehimbiß. Sehr aufbauend nach derart kuschligen Nächten. Erste entscheidende Discussion an diesem Tag, soll Schnitzjünger Rolf noch zu uns stoßen oder nicht. Wie sich am Abend rausstellt kommt der (zur allgemeinen Freude) Donnerstag irgendwann. After the breakfast fingen die Heinzelmännchen wieder and und rackern. Mein Part diesmal, lustiges Löcherwühlen, Hannes bei Mädchenarbeit beobachten und wie üblich ein bißchen rumschleifen. Nach afrikanischer Pünktlichkeit gemessen gab es dann um 2 Lunch. Eins der Highlights für hart arbeitende peoples. Diesmal gespickt mit kulinarischen Köstlichkeiten wie Sandwich mit Ketchup + Käse, Knoblauch + Käse, Schafskäse + Senf oder mein Favorit Thunfisch mit Senf. Delicious!!! Derart gestärkt ging es weiter mit Ringelpietz und Steinchenwurf, wo sich gleichzeitig die zweite wichtige Discussion dieses Tages ergab. Das Thema diesmal: "Kosenamen und wie wende ich sie an." Beispiele; klassisch: Hasi, Schatzi, Schnucki, -originell: Zaubermaus, Schnüffel und erotisch Hasipupps, meine süße Rumpelkammer oder mein kleiner Durchfall. Nächste Station Duettrubbeln ...... ups, ich meine hobeln mit Ulrike und Discussion über Musik und andere Genüsse (siehe Alex Babypopo). Im Anschluß wurde ich von Olivia in die Kunst des Auberginensäuberns eingeweiht und war somit praktisch, wenn auch nur zu einem kleinen Teil am leckersten supper unserer bisherigen Freizeit beteiligt. Wobei die Lübecker es sich nicht verkneifen konnten, die Sau rauszulassen. Da unser ursprünglicher Desinfektionsraum besetzt durch Schläfer, und das Offizierscasino wie üblich "voll" waren, wurde die Küche ausgehend desinfiziert. Was sich anschließend unter Sternenfunkeln und Palmen fortsetzte und für manche wirklich neue experience bereithielt. Das aber doch sehr trockene Gras, die qualmige Stadtluft und durch die Kälte verursachte Kratzen im Hals veranlaßte uns unsere angefangene Discussion über den Genuß von Honeynuts mit diesenjenigen in der Küche fortzusetzen. Dort kam es dann zu allgemeinen Albernheiten und Verbrüderungen, wie z. B. Uli und Olivia mit Begeisterung feststellten, daß sie sich zwar erst seit kurzem kennen, sich aber schon bespritzen (nähere Erläuterungen bitte bei betreffenden Personen einholen). Nach soviel enjoy your time kam es im Ausklang des Tages noch zu existentielleren Discussions in denen u. a. festgestellt wurde, daß man meist die Dinge oder Eigenschaften bei anderen kritisiert, zu denen man selber neigt. Nach herzlicher gute Nacht Umarmung und einem langen Blick auf das nächtliche Soweto, welches selbst noch bei Nacht vor Leben zu vibrieren scheint, verkrümelte ich mich ins "Bett". Halbleiter Mirco, Sir Peter, Bauleiter Klaus und Robin alias Sascha waren wie üblich schon in ihren Federn, was durch das Begrüßungsschnarchen nicht zu überhören war. Nach kollektiven Geblase (Luftbetten), einigen Prustern und der üblichen Prollstunde stimmten ich und der Rest der falschen Mädels, dem von Sir Peter begonnenen Schnarchkonzert genüßlich mit ein. Andreas Hildebrandt