Tagebuch

Freitag, der 12. Juli 2002
Wochenendbericht von allen, die bei Karl gewohnt haben
Die eigentliche Arbeit am Regenbogen war am Freitag nicht so anstrengend. Darauf waren wir aber schon vorbereitet, da uns vorher gesagt worden ist das wir relativ früh nach Jüterbog los wollten. So legten wir die dicken Stämme als Sitzgelegenheiten in einem Oval um den Regenbogen und machten einige kleinere Arbeiten. Nach dem Mittagessen ging es dann los. Schon die Hinfahrt bot einiges... Man versuchte zu schlafen um voller Energie bei den Gastfamilien aufzutrumpfen. Doch haben sie schon mal versuchten in einem vollen ( also zwischen 7 und 9 Personen plus Gepäck ) Transporter bei relativ schlechter Luft und einer aufdringlich rüttelnden Autobahn zu schlafen? Wenn nicht....probieren sie es erst gar nicht! So wurde der Halt auf einer Raststätte, trotz euphorischen Love-Parade Anhängern zu einer Erholung für Nacken und Beine. Einige Zeit später, wir hatten uns auf die nächste Etappe unserer Fahrt gemacht, vollzog sich ein kurzer Moment des Schweigens gefolgt von einem `Synchron-mit-der-Hand-gegen-die-Stirn-hauen´. Was war geschehen? Nun, drei der Busse hatten eine Abfahrt Richtung Hannover/Magdeburg genommen, ein Bus ist geradeaus Richtung Leipzig gefahren. Na, welche Richtung ist die richtige? Wer hat in Erdkunde aufgepasst? Richtig: Trotz ¾ Mehrheit lag Hannover nicht auf unserem Weg. Aber kein Grund zur Panik. Dank Mobiltelephone, Ortskundiger und einer zum Glück nicht all zu weit entfernten Autobahnabfahrt sahen wir uns alle an unserem vereinbarten Treffpunkt wieder um uns noch mal alle zu verabschieden und viel Glück zu wünschen. Immerhin waren es fast 24 Stunden, die wir die meisten nicht mehr sehen würden. Und dann kam der Moment auf den ich einige Zeit etwas ängstlich gewartet hatte: Die Tür von Karls zu Hause öffnete sich und man sah die Eltern zum ersten mal.... Aber das Gefühl der Unsicherheit verschwand. Wir wurden herzlichst begrüsst und hinein gebeten. Auf der Terrasse wartete schon eine wunderbare kalte Platte auf uns und dazu gab es noch Käsesuppe. Mit voll geschlagenen Mägen inspizierten wir unser Schafgemach. Aber auch dies stiess auf Zufriedenheit und wurde gleich in Beschlag genommen. Auch das Schlagzeug, das in dem Raum stand wurde erstmal auf die Probe gestellt. Nachdem auch der Pool im Garten kontrolliert wurde und einstimmig beschlossen wurde das entspannende Bad auf den nächsten Morgen zu verschieben ( Mit dem Hinweis von Tembi er vertraue dem deutschen Wetter nicht so, während eines skeptischen Blickes in den Himmel ), wurden in der Garage 3 Fahrräder zusammen gesucht um uns auf die Reise in das Nachbardorf zu begeben in dem Steffi wohnt. Für Tembi war dies ein Erlebnis der besonderen Art! Was uns, und scheinbar auch den ersten Autofahrer der uns entgegen kam, etwas verdutzt blicken lies, war die Tatsache das Tembi auf der linken Spur fuhr. Doch auch für dieses Rätsel gibt es eine Erklärung: Was wir schon wussten, aber sowohl Tembi als auch wir vergessen hatten, war die Tatsache das man in Südafrika auf der linken Strassenseite fährt. Bei Steffi angekommen machten wir die Bekanntschaft von Familie Hannemann und deren 3 kleinen Katzen. So verbrachten wir einen netten Abend bei Kerzenschein und viel Lachen. Als die Nacht herein brach entschlossen wir uns den Heimweg anzutreten. Doch auch dies sollte sich wieder als sehr abenteuerlich heraus stellen: Nun fuhren zwar gleich auf der rechten Seite aber dafür hatten wir kein Licht an unseren Rädern. Von dem Auto das uns dann überraschen wollte liessen wir uns aber nicht aus der Bahn werfen und flüchteten elegant in den Strassengraben. Bei Karls Heim angekommen teilten Tembi und ich uns dann ein gemütliches Bett und fielen in Morpheus Arme. Am nächsten Morgen ( O.K. es war schon fast Mittag ) wurden wir von Sonnenstrahlen geweckt und beschlossen gleich unseren am Vortag entschiedenen Plan in die Tat umzusetzen und tolten im Pool herrum. Nach dem trockenrubeln wartete schon ein wunderbares Mittagessen auf uns. Ich, als Ostsee- Küstenmensch, fand dies besonders lecker, da es Fisch gab. Danach hiess es sofort los Richtung Lutherstadt. Wir traffen einige andere aus der Gruppe und machten eine Stadtführung, die sehr interessant war und bei der man einen Einblick in das Leben Martin Luthers bekam. Abends traf sich die gesamte Gruppe, plus Eltern, Geschwister und Freunden zum Grillen. Es wurden gegessen, geklönt und gesungen. Leider mussten wir, also die Gruppe, die Party recht früh verlassen, da wir beschlossen hatten noch in eine Disco zu gehen. Das wir am nächsten Tag alle etwas müde waren, lag natürlich nicht an dem vielen Getanze in der Disco! Nach einer sehr interessanten Besichtigungstour durch das Firmengelände von Sik-Holz, führte uns der Bürgermeister von Jüterbog durchs Rathaus und erzählte uns die historisch, aber auch aktuelle Geschichte von Jüterbog. Danach gab es noch Kaffee und Kuchen im Cafe von Claudia Gust, wo es übrigens sehr leckere Torte gibt, ging es zurück nach Lübeck. Mir gefiel das Wochenende sehr gut, da ich nette Menschen kennengelernt habe, interessante Orte gesehen habe und einiges über das Leben in der ehemaligen DDR gelernt habe. Vielen Dank an Alle die ich dort kennengelernt habe. Karl, Tembi und Florian P.S.: Einigen mag aufgefallen sein, das der Bericht immer ungenauer wird. Dies liegt nicht daran, dass es immer langweiliger wurde, sondern dass er sonst zu lang geworden wäre!