Tagebuch

Sonntag, der 17. August 2008
Wochenendberichte ( Judith, Franz, Ansgar,Franzi J.)

Wochenende in der Natur
von Judith

Urwald, weite Felder, Grassteppe immer wieder unterbrochen von Seen und Sümpfen. Doch nicht nur Augen, sondern auch Gedanken schweifen hin und her auf dem Weg von Friesland zurück nach Asuncion nach einem anstrengend-schönen Wochenende. Friesland ist eine Gegend drei Stunden nordöstlich von der Hauptstadt, eine sehr ländliche Gegend, in der sich vor über 70 Jahren deutsche Mennoniten in Kolonien angesiedelt haben. Wir haben alles gesehen, wirklich alles von der Kolonie, die wir besuchten. Kirche, Supermarkt, Elektrizitätsanlage, Bäckerei und Molkerei, alles was ein Dorf, welches nicht mehr als 700 Einwohner hat zum Leben braucht. Jeder kennt jeden und somit waren wir wieder einmal Neulinge und viel bestaunte Leute, vor allem mit einem Südafrikaner an unserer Seite. Die Kombination erregt Aufmerksamkeit: Blond Haar und neben schwarzer Haut.

Insgesamt 10 Deutsche und Südafrikaner waren bei Familie Letkemann untergebracht. Mennoniten in Paraguay gehören den reichen Bevölkerungsschichten an, was wir an Leib und Seele erfahren konnten. So mussten wir trotz der vielen hungrigen Mäuler keinen Hunger leiden, ganz im Gegenteil. Die Gastfreundlichkeit, die uns entgegengebracht wurde, hatten wir selten vorher in Europa erlebt. Papa Letkemann zeigte uns stolz seine Ländereien, die sich auf über 10000ha verteilen. Er baut Sonnenblumen, Mais und Soja an und leitet ein Projekt, welches uns den Sesam aufs Wasa-Knäckebrot bringt. Fischzucht betreibt er „nur als Hobby", hat aber den Plan seine 8 ha Garten in 5 Jahren ganz unter Wasser zu bringen. An Ausruhen ist also nicht zu denken, eine, wie wir lernten, mennonitische Einstellung, die auch der paraguayischen Wirtschaft gut getan hat.

Ob sich die Mennoniten manchmal durch ihre Lebensart isolieren, fragte ich einen Abend eine Freundin, denn die Kolonien sind weit ab der asphaltierten Straßen, was uns eine ganze Stunde Achterbahnfahrt beschert hat. Außerdem wohnt selbst jetzt ein sehr geringer Prozentsatz von Latinos in den „deutschen" Kolonien. Sie selbst wuchs hier auf und lebt jetzt in Asuncion, überzeugt nur noch für Besuche in ihr Elternhaus zurückzukehren. Vor allem die ältere Generation legt noch Wert auf deutsche und plattdeutsche Kultur, doch die Jüngeren sehen das nicht so streng und gehen fast alle in die Hauptstadt um dort zu studieren. Einige kehren zurück, aber viele bleiben in den großen Städten.

Nun zurück auf der asphaltierten Straße nach Asuncion fallen einem im Gegensatz zum Reichtum der Kolonie die ärmlichen Holzhütten und dreckigen Straßen auf. Wie überholen Autos, die in Deutschland vor 20 Jahren nicht mehr durch den TÜV gekommen wären. Ein niegelnagelneuer Mercedes rauscht mit 200 km/h an uns vorbei.

Paraguay ist gekennzeichnet von diesen Kontrasten. Auf einer Seite 3 Mal im Jahr reiche Ernte, andererseits Hunger. In unserer Herberge eine Schule mit vielen Spielgeräten und im Zentrum bettelnde heruntergekommene Kinder.

Ein letzter Gedanke: Den ungewohnten Luxus, den wir dieses Wochenende genießen konnten, gehört bei eigentlich allen von uns zum deutschen Alltag.

Judith

Urwald, weite Felder, Grassteppe immer wieder unterbrochen von Seen und Sümpfen. Doch nicht nur Augen, sondern auch Gedanken schweifen hin und her auf dem Weg von Friesland zurück nach Asuncion nach einem anstrengend-schönen Wochenende. Friesland ist eine Gegend drei Stunden nordöstlich von der Hauptstadt, eine sehr ländliche Gegend, in der sich vor über 70 Jahren deutsche Mennoniten in Kolonien angesiedelt haben. Wir haben alles gesehen, wirklich alles von der Kolonie, die wir besuchten. Kirche, Supermarkt, Elektrizitätsanlage, Bäckerei und Molkerei, alles was ein Dorf, welches nicht mehr als 700 Einwohner hat zum Leben braucht. Jeder kennt jeden und somit waren wir wieder einmal Neulinge und viel bestaunte Leute, vor allem mit einem Südafrikaner an unserer Seite. Die Kombination erregt Aufmerksamkeit: Blond Haar und neben schwarzer Haut.

Insgesamt 10 Deutsche und Südafrikaner waren bei Familie Letkemann untergebracht. Mennoniten in Paraguay gehören den reichen Bevölkerungsschichten an, was wir an Leib und Seele erfahren konnten. So mussten wir trotz der vielen hungrigen Mäuler keinen Hunger leiden, ganz im Gegenteil. Die Gastfreundlichkeit, die uns entgegengebracht wurde, hatten wir selten vorher in Europa erlebt. Papa Letkemann zeigte uns stolz seine Ländereien, die sich auf über 10000ha verteilen. Er baut Sonnenblumen, Mais und Soja an und leitet ein Projekt, welches uns den Sesam aufs Wasa-Knäckebrot bringt. Fischzucht betreibt er „nur als Hobby", hat aber den Plan seine 8 ha Garten in 5 Jahren ganz unter Wasser zu bringen. An Ausruhen ist also nicht zu denken, eine, wie wir lernten, mennonitische Einstellung, die auch der paraguayischen Wirtschaft gut getan hat.

Ob sich die Mennoniten manchmal durch ihre Lebensart isolieren, fragte ich einen Abend eine Freundin, denn die Kolonien sind weit ab der asphaltierten Straßen, was uns eine ganze Stunde Achterbahnfahrt beschert hat. Außerdem wohnt selbst jetzt ein sehr geringer Prozentsatz von Latinos in den „deutschen" Kolonien. Sie selbst wuchs hier auf und lebt jetzt in Asuncion, überzeugt nur noch für Besuche in ihr Elternhaus zurückzukehren. Vor allem die ältere Generation legt noch Wert auf deutsche und plattdeutsche Kultur, doch die Jüngeren sehen das nicht so streng und gehen fast alle in die Hauptstadt um dort zu studieren. Einige kehren zurück, aber viele bleiben in den großen Städten.

Nun zurück auf der asphaltierten Straße nach Asuncion fallen einem im Gegensatz zum Reichtum der Kolonie die ärmlichen Holzhütten und dreckigen Straßen auf. Wie überholen Autos, die in Deutschland vor 20 Jahren nicht mehr durch den TÜV gekommen wären. Ein niegelnagelneuer Mercedes rauscht mit 200 km/h an uns vorbei.

Paraguay ist gekennzeichnet von diesen Kontrasten. Auf einer Seite 3 Mal im Jahr reiche Ernte, andererseits Hunger. In unserer Herberge eine Schule mit vielen Spielgeräten und im Zentrum bettelnde heruntergekommene Kinder.

Ein letzter Gedanke: Den ungewohnten Luxus, den wir dieses Wochenende genießen konnten, gehört bei eigentlich allen von uns zum deutschen Alltag.


Ein schönes Wochenende mit schöner Landschaft

von Franz

Unser zweites Wochenende und schönstes zugleich, hier in Südamerika war für mich voller angenehmer
Überraschungen.

Von Vorn! Am Freitagabend hat mich Emilio von unserer Unterkunft abgeholt, wir fuhren dann zu ihn nach Hause zu seinen Eltern, sie leben in einem relativ großen Haus direkt neben den kleinen Häusern der ärmeren Gesellschaft. Der Abend war sehr interessant, denn wir konnten uns ein wenig kulturell austauschen, es gestaltete sich nur ein wenig schwierig, weil seine Mutter nicht so gut deutsch sprechen kann, und ich kein spanisch.

Am Abend haben wir dann Asuncion bei Nacht kennen gelernt, denn Emanuel hatte Geburtstag und so gingen wir alle in eine nette Cocktailbar und hatten eine Menge Spaß.

Am Samstagmorgen war dann aber nichts mit ausschlafen, denn wir sind nach Friesland gefahren, Friesland ist eine mennonitische Siedlung im zentralen Paraguay.

Die Fahrt dorthin war sehr aufregend, denn die Landschaft links und rechts von der Straße war einfach atemberaubend schön. Friesland selber ist aber nur ein kleiner Ort mit ca. 700 Einwohnern verteilt auf einer Fläche von ca. 40000 Ha. Dort sind die Menschen wohlhabender, weil sie sehr viel in der Landwirtschaft tätig sind. Wir haben Rosis Vater auf seiner riesigen Farm besucht, und er hat uns alles gezeigt und erklärt. Alles war total nett und schön. Um unsere Verpflegung mussten wir uns auch keine Sorgen machen, denn Es wurde immer ausreichend gebacken und gekocht. Am Sonntag früh haben wir Am Gottesdienst teilgenommen uns wurden gleich als Gäste erkannt, denn dort kennt ja jeder jeden, es ist als würde man in einem kleinen Dorf sein. Als wir dann am Nachmittag abreisten, waren wir sehr erstaunt, dass wir jederzeit wieder kommen können wenn wir wollen. Echt toll!!!


3 Tage wach-Ein Wochenende in der Kolonie Friesland
von Ansgar

Ein interessantes Wochenende stand für uns Regenbogenbauer bevor, ein Wochenende in einer paraguayischen Familie.

Freitag, Steven und ich fuhren zu seinem Domizil und quartierten uns ein, wir sollten aber nur für eine Nacht dort bleiben, da es am nächsten Tag in die Kolonie Friesland ging.

Familienleben sollte ich bei Steven nicht mitbekommen, er wohnt alleine und die Nacht wurde anlässlich Emanuels Geburtstags ziemlich lang. Wir feierten in großer Runde in einer netten Cocktailbar in mitten eines Discothekenviertel von Asuncion.

Als sich diese lustige Runde langsam nach dem Anstoßen auflöste, beschlossen das Geburtstagskind, Steven und ich seinen Geburtstag noch etwas weiter zu feiern. In trauter Dreisamkeit machten wir uns also auf den Weg……

Samstag, nach 2 ½ Stunden schlaf, die Uhr war 6:30, fuhren wir los und reihten uns in die Kolonne ein, welche sich schon auf dem Weg nach Friesland befand.170 km es sollte eine anstrengende Fahrt werden.

Nach einem kurzen Stopp auf der Farm die Rosis Vater und der Besichtigung von ungefähr 1500 Hektar Land fuhren wir, natürlich mit vollen Mägen weiter nach Friesland und zu Stevens Großeltern. Paraguay zeigte mir eine andere Seite durch die Besichtigung der Farm und durch das große Anwesen von Stevens Großeltern neben dem Gesamteindruck von Friesland. Es wurde einem schwer gemacht zu glauben sich in einem der ärmsten Länder der Welt zu befinden, wo Armut und Reichtum so dicht beieinander sind, manchmal nur durch eine Straße von einander getrennt.

Ein paar schöne Momente hatten wir auf der Terrasse sitzend mit etwas Terere. Wir konnten uns anhand Stevens rüstiger Omi guten Eindruck von Friesland verschaffen, aus ihren Erzählungen über ihr Anwesen und Lebenserfahrungen gingen Stolz und Zufriedenheit hervor.

Was bewegt eine Dame ihres alters und ihren Mann mit 70 Jahren noch sich um 1000 Rinder zu kümmern und Insgesamt mehr als 1500 Hektar Land zu besitzen bzw. zu verwalten. Ihre Antwort, wer arbeitet der ist glücklich, hat Geld, muss sich keine Sorgen machen.

Gegen Abend stand eine Grillparty zu Gunsten Emus 21 Geburtstags an. 6 kg Fleisch war für uns 16 „Frieslandfahrer" gedacht. Der Abend verlief nett wie es bei uns so üblich ist.

Treffen bei Rosi stand an und als wir ankamen war natürlich schon Essen vorbereitet welches dann auch später genussvoll verspeist wurde. Anschließend ließen wir uns von Rosis Vater das Anwesen zeigen und bekamen noch weitere Eindrücke über das Farmer da sein.

Überwältigend waren auch seine Visionen von einem Jetski-Park auf seinem Anwesen.

Gegen 15 Uhr war die Abfahrt geplant wir machten uns also wieder auf dem Heimweg aber nun mit neuen Erfahrungen und tollen Eindrücken in Gepäck.


Wochenende in der Gastfamilie in Friesland

 

von Franzi J.

Ich saß am Freitagabend im Bus zu Danielas Wohnung…ein guter Zeitpunkt um Leute zu beobachten. Die Paraguayer kamen mir so freundlich rüber. Immer für ein Lächeln bereit und sehr hilfsbereit. Ich stand mit meiner großen Tasche im Gang und sofort bot mir ein Mann einen Platz an. Diese Freundlichkeit durfte ich erneut am darauf folgenden Tag bei Rosis Familie erfahren. Wir wurden mit reichlich! Essen versorgt, welches nur wenig von den deutschen Mahlzeiten abweicht oder nicht deutlich anders schmeckt. Unsere Gruppe bekam einen Einblick in die Landwirtschaft von Paraguay, denn Rosis Vater betreibt 10000 ha Land und er zeigte uns damit, was Großfarming bedeutet.

Nach diesen Eindrücken wurden Ansgar, Daniela, Steven und ich bei Terere und Schokorollmops bei Stevens Oma empfangen. Wir saßen einfach nur zusammen, sprachen miteinander und hatten eine Menge Spaß. In einem interessanten Gespräch über Mennoniten, Deutschland und Landwirtschaft staunten Ansgar und ich nicht schlecht, als sie uns mit einer Selbstverständlichkeit erzählte, dass ihnen mehr als 1000 Kühe angehören.

Bis zum nächsten Tag durften wir in einem tollen Haus mit Klimaanlage (36° C!!!) bei netten Menschen übernachten, bei denen wir uns vollkommen wohl fühlten und uns mit einem persönlichen Geschenk aus unserer Heimat bedankten, was sehr gut ankam. Gleich darauf lud uns die Familie ein, wieder einmal bei ihnen Gast zu sein.

Am Abend traf sich die Regenbogengruppe zum Asado bei Steve, der ein 6kg-Steak auftischte, welches dem deutschen Fleisch nicht sonderlich ähnelte.

Als der nächste Tag schon längst angebrochen war, wurden wir erneut bei Rosi mit Essen versorgt und fuhren anschließend nach Asuncion zurück, um die letzten zwei Relax-Tage abzuschließen.

Dieses Wochenende voller Eindrücke ging zu Ende und es war wunderschön. Die Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Offenheit und die äußerst gute Kochkunst haben mich beeindruckt.

Mir ist aufgefallen, dass sich die Menschen im Gegensatz zu Deutschland mehr Zeit für sich nehmen und der Stress nie im Vordergrund steht. Oft sitzen sie einfach nur im Garten und trinken miteinander Tereré. In Deutschland, finde ich, kommt das oft zu kurz.

Die Umgebung und Natur Frieslands war so unglaublich erholsam und schön anzusehen, was zu einem angenehmen Wochenende beitrug.

Der Besuch der Gastfamilie war ein totaler Erfolg und ich habe mich keine Minute schlecht gefühlt, ein Gast der Familie gewesen zu sein.